Aus dem Leben eines #SHW-Studierenden
Die Uhr schlägt Acht. Die Luft zittert - so auch die ein oder andere Hand rechts & links neben mir. Etwa 260 Studierenden-Augen starren gespannt in Richtung der kleinen Box, in welcher sich viele Zettel mit noch mehr Namen darauf befinden; darunter auch mein Zettel, auf den ich nur wenige Minuten zuvor in krakeliger, kindergarten-ähnlicher Handschrift meinen Namen geschrieben habe!
Endlich beginnt die Auslosung. Es geht um nicht mehr oder weniger als Tickets für die Salzburger Festspiele, Eintrittskarten für tolles Theater, turbulenten Tanz & ohrenbetäubende Oper.
Zettel werden gezogen, Namen aufgerufen, die Zeit vergeht schleichend langsam und ich wurde noch immer nicht aufgerufen ... - doch am Ende darf auch ich mich zu den Glücklichen zählen, die ein heißbegehrtes Billet in den Händen halten! Und dann auch noch im Großen Festspielhaus: Ma(h)lerisch schön! Das würde wohl auch der liebe Gustav so sehen - die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Zubin Mehta! Wahnsinn.
Und es sollte der helle Wahnsinn werden: fünfte Reihe, beste Sicht, eine atemberaubende Akustik. Pompöse Kleider - smarte Anzüge. Welch' ein Flair - welch' eine Atmosphäre! Was für eine musikalische Darbietung - was für ein Abend!
Noch ganz beschwingt & berauscht mache ich mich wieder auf den Weg zum Hostel und frage mich, ob ich im nächsten Jahr, falls ich wieder, anlässlich der SHW, nach Salzburg kommen sollte, in Abendgarderobe einer solchen Veranstaltung beiwohnen würde!
Und tatsächlich: bei der gestrigen, nicht minder spannenden & nervenaufreibenden Verlosung der Festspielkarten hatte ich wieder Glück: am Freitag darf ich mir Gerhard Hauptmanns "Rose Bernd" auf der Pernerinsel in Hallein anschauen! Es kribbelt schon (wieder), der Anzug liegt bereit - Freitag kann kommen!
Johannes Siebenmorgen